Infos rund um die Schneidebretter

Was ist Stirnholz?

Das Besondere an Stirnholz (auch Kopfholz oder Hirnholz genannt) ist, dass die Jahresringe von der Arbeitsfläche des Brettes sichtbar sind.

Bei der Verarbeitung wird zunächst die Holzbohle zu Streifen gesägt. Anschließend werden diese zu einem normalen Längsholz-Brett verleimt. Hier hört die Herstellung jedoch noch lange nicht auf, wie es bei einem Längsholz-Brett der Fall wäre! Wenn der Leim getrocknet ist, wird das Brett nochmals zu schmalen Streifen gesägt, diesmal jedoch quer zur Holzfaser! Diese Streifen werden um 90° gedreht. Dadurch sieht man nun die Jahresringe von oben! Diese Streifen werden nochmals miteinander verleimt und anschließend geschliffen. 

Das Besondere an Stirnholz ist dabei die außerordentliche Härte und Stabilität. Das Messer schneidet zwischen die Fasern und nicht wie bei herkömmlichen Längsholz-Küchenbrettern durch die Fasern. Beim nächsten Schnitt werden die Fasern wieder geschlossen, da die Fasern zusammengedrückt werden. Viele Köche schwören inzwischen auf diese Art von Brett!

 


Was ist Längsholz?

 

Bei den Längsholz-Schneidebrettern sieht man die Jahresringe nicht auf der Arbeitsfläche. Die Jahresringe sieht man nur an den Seiten des Brettes.

Wie bei der Verarbeitung zum Stirnholz-Brett werden zunächst die Holzbohlen zu einzelnen Streifen gesägt. Diese werden nun zu individuellen, einzigartigen Brettern zusammengeleimt. Anders als beim Stirnholzbrett werden diese Bretter nun gehobelt, geschliffen und direkt eingeölt, ohne ein weiteres zersägen.

Der Vorteil von Längsholz-Schneidebretter ist, dass sie dünner hergestellt werden können.

 


wie ist die oberfläche der schneidebretter behandelt?

 

Wenn Holz mit Feuchtigkeit in Verbindung kommt, ist eine schützende Oberflächenbehandlung sehr empfehlenswert. Ich nutze dabei ganz natürliches Bio-Leinöl, was man auch normal für den Salat oder für das Kochen verwendet. Zum einen schützt es das Holz sehr gut, andererseits kann auch jeder Zuhause ganz einfach sein Schneidebrett abschleifen und wieder neu einölen - Leinöl gibt es in jedem Supermarkt.

 

Andere Hersteller nutzen für die Oberflächenbehandlung Leinölfirnis, das mit verschiedenen Trockenstoffen (Sikkativen) versetzt ist um eine schnellere Trocknung zu erreichen. Das ist meiner Meinung nach jedoch nicht empfehlenswert für den Kontakt mit Lebensmitteln, da annähernd kein Hersteller ein Zertifikat besitzt, das eine Unbedenklichkeit garantiert. 


Ist der Leim wasserfest und gesundheitlich unbedenklich?

Ja, der Leim ist wasserfest! Holzleime werden in verschiedene Klassen unterteilt (D1-D4), die festlegen, wie ein Leim verwendet werden kann. Ich nutze einen D4 Leim, der auch für längerfristige Einwirkung von Wasser ausgelegt ist und damit die höchste Beständigkeit gegen Wasser hat.

 

Vom Hersteller meines Leims habe ich einen Nachweis erhalten, dass der Leim extra für die Verwendung bei Schneidebrettern eingesetzt werden kann, also Lebensmittelverträglich ist! Zusätzlich schützt  auch die Oberflächenbehandlung mit Leinöl vor direktem Kontakt mit den Leimstellen. 


Wie pflege ich das brett am besten?

Damit das Schneidebrett ein lebenlang Freude bereitet,  gibt es ein paar Regeln, die helfen, das Brett schön zu halten…

 

…abspülen ist in Ordnung, aber bitte danach sofort abtrocknen! Dann stehend lagern, so trocknet es durchgängig aus und verzieht sich weniger!

…falls sich das Brett verzogen hat: Bitte länger stehend trocknen lassen, es zieht sich im Normalfall wieder gerade!

...vor Kälte (Kühlschrank) und Hitze (Sonne) schützen, ansonsten verzieht sich das Holz.

…die Oberfläche immer wieder ölen! Ich nehme Leinöl, es geht aber auch normales Sonnenblumenöl!

…bei rauer Oberfläche von Hand kurz schleifen, danach ölen!

…Sägemesser vermeiden, diese zerschneiden die Fasern und machen Riefen!


Kann ich das brett in die Spülmaschine stellen?

Ein ganz klares: NEIN! Holz ist allgemein nicht geeignet in der Spülmaschine geputzt zu werden, da die hohen Temperaturen und die lange Einwirkung von Wasser das Holz zum quellen bringen. Anschließend beim Trocknen kann es passieren, dass das Holz Risse bekommt.

Außerdem ist der Leim zwar für den Kontakt mit Wasser ausgelegt, jedoch nicht für die hohe Hitze in der Soülmaschine. Dadurch können die Leimstellen Schäden nehmen und die einzelnen Kontaktstellen zwischen den Leisten bekommen Risse.


Wie wird der Baum zum BRETT?

Hierzu wird sicherlich noch ein Video entstehen, in Kurzform jedoch hier:

1. Der Baum wird gefällt. Das passiert meist direkt vor meiner Haustüre auf einer der vielen Obstwiesen. Wenn im Oktober die Fällsaison beginnt, halte ich immer die Augen offen nach gefällten Bäumen, die zu Brennholz verarbeitet werden sollen. Nachdem ich einen kleinen Zettel an die Bäume gehängt habe, melden sich die meisten Besitzer und ich kann den Baum kaufen. Für mich wird kein Baum extra gefällt, diese müssen meist altershalber einem jungen neuen Baum weichen!

 

2. Der Baum wird an einer Blockbandsäge aufgetrennt, hierzu gibt es auch ein Video meiner letzten Sägeaktion! Klick

 

3. Die einzelnen Bretter werden getrocknet, das dauert teils Jahre! Teils wird das Holz auch in einer Trockenkammer innerhalb von 3 Wochen getrocknet.

 

4. Das Holz wird gehobelt und zu kleinen Leisten gesägt.

 

5. Die Leisten werden nochmals einzeln gehobelt, damit die Flächen zu 100% gerade sind.

 

6. Die Leisten werden verleimt.

 

7. Das geleimte Schneidebrett wird gehobelt, sodass die Oberfläche gerade ist.

 

8. Das Schneidebrett bekommt an der Kreissäge gerade Kanten.

 

9. Die Kanten werden mit der Oberfräse rund gemacht.

 

10. Das Brett wird geschliffen.

 

11. Das Brett wird gewässert, sodass sich die Holzfasern aufstellen und das Brett wieder rau ist. Andernfalls würde das bei der ersten Verwendung passieren!

 

12. Das Brett wird nochmals geschliffen.

 

13. Das Brett wird im Normalfall zweimal geölt und dazwischen wieder geschliffen!

 

14. Jetzt muss das Brett nur noch trocknen und kann anschließend benutzt werden! :-)